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beraus glnzend waren die Vermhlungsfeierlichkeiten zu Witten-berg. An drei Tafeln faen die hohen Herren, unter denen die be-deuteudsteu Fürsten der damaligen Zeit vertreten waren; an ebeusovielen Tafeln wurden die geladenen Frstinnen von der erlauchten Gastgeberin bewirtet. So groß war die Zahl der Gste und so zahlreich ihr Gefolge, da allein 2200 fremde Pferde in Wittenberg und seinen Vorstdten untergebracht werden muten. In farbenprchtigen Turnieren zeigten die ritterlichen Herren ihre Kraft und ihre Gewandtheit in der Fhrung der Waffen, und auf die, Feste zu Wittenberg folgten ebenso glnzende zu Ansbach.
2. Ihre Persnlichkeit. Die uere Erscheinung der Kurfrstin wird von verschiedenen Schriftstellern als auerordentlich schn gerhmt. Durch ihre majesttische Gestalt und ihre frische Gesundheit unterschied sie sich vorteilhast von ihrer Umgebung; die reiche Flle ihres blonden Haares, wohlgeordnet von einem Perlennetze umschlossen, wute sie bald mit der markgrflichen Krone, bald mit einem von Kleinodien strahlenden Barett gar gefllig zu schmcken; als Freundin krperlicher Bewegungen liebte sie es, ihren Zelter leicht zu tummeln. Aus ihren Augen strahlte das Licht einer hochbegabten Seele, und mit Ernst und Scherz wrzte sie ihre geistreiche Unterhaltung. Viele Briese geben Zeugnis von der Geistes-frische, hohen Bildung und edlen Gesinnung der Kurfrstin Anna.
3. Die Hausfrau. Im eigenen Haushalte herrschte groe Ein-sachheit und eine vernnftige Sparsamkeit; auch von den Untertanen wurde ein Gleiches verlangt. Bei den glnzenden Festen aber, die mit der grten Pracht auf der Kadolzburg gefeiert wurden, so da der Hos des Kaisers nicht selten in Schatten gestellt wurde, kannte der kostspielige Auswand fast keine Grenzen. Geschmckt mit seidenen Gewndern, die mit kostbaren Perlen und Edelsteinen besetzt waren, suhr die Kurfrstin bei solchen Gelegenheiten auf einem vergoldeten Wagen. Selbst die Pagen trugen dann rotseidene Kleider, und der den Pserden lagen purpurrote Sammetdeckeu.
4. Die Gemahlin. Ihren: Gemahl war die Kurfrstin in inniger Liebe zugetan, und wie herzlich der Verkehr mit ihm gewesen ist, geht aus mehreren Briefen hervor, die sie an den Knrsrsten gerichtet hat. War er sern von ihr, dann betete sie innig fr sein Wohlergehen und lie manche heilige Messe fr ihn lesen, war er krank, dann pflegte sie ihn mit zrtlicher Sorgfalt, hatte er trbe Stunden, fo wute sie ihn durch ihren natrlichen Frohsinn zu erheitern. Den Kindern der ersten Gemahlin Albrechts wurde sie eine ebenso treue und liebende Mutter wie den eigenen, den Untertanen war sie eine sorgsame, kluge Frstin.
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Extrahierte Personennamen: Ernst Anna Albrechts Albrechts
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sie Ackerbau. Viehzucht und Handel (Tauschhandel mit Bernstein), desgleichen Lein- und Wollweberei; Tpferei und Schmiedekunst standen bei ihnen in beachtenswerter Blte.
Ihre Nahrung war besonders Brot und Kuchen, ihr Getrnk Met und gegorene Stutenmilch (Kumys). Sie bekleideten sich mit Leinen- und Wollzeug, trugen Schuhe von Leder und von Rinde und spitze Woll- und Pelzmtzen. Die Frauen liebten lange Kleider aus farbigem Leinen, eine Art Mantel, allerlei Schmuck aus Metall. Ton und Bernstein. Die Mdchen durchflochten ihr langes Haar mit Blumen, die Frauen schnitten es ab und bedeckten den Kops mit einer Haube. Die alten Preußen liebten Sittlichkeit, Frohsinn und den Gesang gefhl-voller Lieder. Diebstahl und Untreue bestraften sie mit dem Tode; Schlffer und Riegel suchte man in dem Lande vergebens. Gastfreundschaft bten sie freudig und reichlich, besonders auch gegen Gestrandete.
c) Religion. Der Hauptgott der alten Preußen war der Donner-gott Perkunos, der durch den Donner spricht und durch den Blitz feine Lieblinge heimholt; Tiere und Gefangene wurden ihm geopfert. Patrimkos war der Gott der Freude und Fruchtbarkeit, Patollos der Gott des Todes und des Verderbens. Die Bildfnlen der Götter standen in heiligen Hainen unter tausendjhrigen, mchtigen Eichen. Groen Einflu hatten bei ihnen die Priester, Waibelotten (= wissende Männer), welche auch der Verbreitung des Christentums den heftigsten Widerstand entgegenfetzten.
2. Die ersten Vekehrungsversuche. a) Der hl. Adalbert und Bruno. Die ersten Versuche, die Preußen zum Christentum zu bekehren, gingen von dem Bischof Adalbert von Prag aus. Anfangs schien sein edles Bemhen mit Erfolg gekrnt zu sein. Aber schon nach einem Jahre (997) wurde der mutige Apostel beim Betreten eines heiligen Haines von einem Gtzenpriester erschlagen. J)
Wenige Jahre spter (1008) machte der Benediktinermnch Bruno von Querfurt abermals den Versuch, das Evangelium im Lande der Preußen zu verknden. Ein feindseliger Fürst erregte je-doch einen Aufstand und lie den khnen Glaubensboten enthaupten, feine Gefhrten aufknpfen. 2)
J) Es geschah dies in der Nhe von Fischhansen, westlich von Knigsberg. D^r Platz ist jetzt durch ein Denkmal bezeichnet; ein gueisernes Kreuz aus gemauertein Sockel trgt die Inschrift: Bischof St. Adalbert starb hier den Mrtyrertod 997 fr das Licht des Christentums."
-) An den Mnch Bruno erinnert noch heute die Stadt Braunsberg in Ostpreuen.
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Patrimkos Bruno Apostel Bruno_von_Querfurt Knigsberg Bruno
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Rokokozeit; leicht und phantastisch sind seine Holzmalereien, ge-schineidige Herren und kokette Damen mit schelmischen Gesichtern, zurck-gestrichenen Haaren und kleinen zierlichen Gesichtern wei er bei lndliche Festen in herrlicher Weise zu schildern. (Schferbilder.)
In Deutschland gab es keinen Maler, der auch nur annhernd den Ruhm Schlters erreichte. Berechtigtes Aussehen erregte Anton Grass als tchtiger Portrtmaler; zu etiler volkstmlichen Bedeutung brachte es Dauiel Chodowiecki, dessen gesunde Auffassung und dessen srischer und treuherziger Humor ihn zu dem berhmtesten Jllustra-tor der gleichzeitigen schnen Literatur (Lessings Minna von Barnhelm," Basedows Elementarwerk") machten. Raphael Mengs und Angelika Kaussmann gehren der deutschen Knstlerkolonie in Italien an, die den Glanben an die Heimat verloren hatte und der Meinung war, die deutsche Kunst msse erst auf italienischem Boden nach klassischen Mustern geschaffen werden.
4. Das Kunsthandwerk.
Die verschiedenen Kunstrichtungen, die vornehmlich eine prunkvolle Ausstattung der Wohn- und Gesellschaftsrume erstrebten, gaben dem Kunsthandwerk eine mannigfaltige und reiche.beschftigung, stellten aber
Hisch im Aokokostit.
auch an seine Leistungsfhigkeit die hchsten Anforderungen. Mit groem Fleie und einem richtigen Verstndnis haben sich die Handwerker in die einzelnen Stilarten eingearbeitet und mit einer bewundernswerten Meisterschaft die oft schwierigen Auftrge ausgefhrt; Tischler, Eisen-schmiede und Glasschleifer leisteten wirklich Groes, während die Gold-schmiedekuust verfiel.
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her wollte auf andere Weise helfen. Die Reichen gaben ihr Silberge-schirr her, die Beamten verzichteten auf einen Teil ihres Gehaltes. Haus-frauen brachten ihr wertvolles Hausgert, Kinder ihre Sparpfennige und Dienstboten ihren Lohn. Goldene Trauringe, mehr als 100 000 Stck, wurden gegeu eiferne umgetauscht mit der. Inschrift: Gold gab ich fr Eisen 1813". Unter dem Schutze und der Leitung kniglicher Priu-zessinneu. besonders der Priuzesfiu Marianne, bildeten sich Frauen-vereine, nm die Krieger durch Liebesgaben zu untersttzen und die Verwundeten zu pflegen. Einefchlesische Jungfrau. Ferd inande (Nanny) vou Schmettan, lie ihr volles Haar abschneiden und verlaufte es zum Besten des Vaterlandes.
Ferdinande von Schmettau kam mit drei Edelfrauen nach Berlin. In dem Gasthause, wo sie abgestiegen waren, fanden sie eine gedruckte Bitte um Beitrge fr die Verteidigung des Vaterlandes. Die drei adligen Freuu-binnen legten Geld, Ringe und Ohrgehnge bereitwillig nieder. Auch Fer-dinaude, die Tochter eines ehemaligen Obersten, htte ebenfalls gern etwas geopfert, aber sie hatte weder Geld noch Ringe. Noch nie," sagte sie bitter, Hat mich meine Armut so gedrckt als jetzt." Ich habe doch uoch etwas/ sagte sie dann mit freudestrahlendem Gesichte. Schnell schickte sie zu einem Perckeumacher, lie ihr schnes blondes Haar abschneiden und verkaufte es fr 6 Mark; mit stiller Seeleufreude legte sie deu Erls auf den Teller. Ein Beamter kaufte dem Perckenmacher die Haare wieder ab, lies; sie in Ringe fassen und verkruste sie fr 3600 Mark, die er dem Vatertande schenkte.
Ein Bauer saudte sein letztes Pferd mit den Worten: Fnf haben die Franzosen mir gestohlen, das sechste will ich ihnen nachschicken." Drei Dienstmdchen bersandten einen silbernen Becher, eine silberne Nadelbchse, sieben Medaillen und 75 Mark. Eine alte Soldatenwitwe schickte zwei Paar wollene Socken, eine andere itwe 81 Tornister. Ein Westfale schenkte 50 Sbelklingen mit den Worten: Lat euch mit ihnen freie Bahn nach dem Rhein machen."
Preußen schlo mit Rnland unter Steins Vermittlung am 27. Februar 1813 den Vertrag zu K a lisch und versprach, 80000 Mann zu stellen, Rußland wollte 100000 Mann senden, und nicht eher sollten die Waffen niedergelegt werden, bis Preußen wieder zu seiner frheren Gre (vom Jahre 1805) gebracht worden wre. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der inzwischen verstorbenen Knigin Luise, stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes,') und nachdem der Kaiser von Rußland uach Breslau gekommen war, wurde am 16. Mrz der Krieg an Frankreich erklrt.
Am 17. Mrz erlie der König den denkwrdigen Ausrus: An mein Volk," dem der Ausrus Art mein Kriegs-
]) Vergleiche! Das Eiserne Kreuz" von M. von Schenkendorf.
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Sivjw! r"mql Jsph Ii-, bcr Nachfolger der Kaiserin
Mana Theresia eine Abruudung seines Gebietes. Im Einverstndnisse mit den brigen Gromchten bot er dem Kurfrsten Karl Theodor den mansch Bayerns gegen die sterreichischen Niederlande
lm2 ? et!U ^ni9 von Burgund an. Doch auch diesen fr Preußen gefhrlichen Plan wute Friedrich zu vereiteln Er sagte dem nchsten Erben von Bayern, Karl August vou Psal--Zw ei brcken, seinen Beistand zu und stiftete mit Hannover und Sachsen den Deutschen Frstenbund" (1785), um den Lnder-bestand (Gleichgewicht) im Reiche gegen die ferneren bergriffe sterreichs zu sichern. '
Wenn der Frstenbund auch nach dem Tode Friedrichs Ii aufgelst wurde, so hatte er doch seinen Zweck erreicht; Preueu an der pltze jener deutschen Staaten, die nicht auf Seiten sterreichs standen trat den sterreichischen Plnen zum ersten Male mit Ersolg entgegen'
Vi. Iricbrichs des Hro-I. Aersnlichk-it, Lebensweise und Fod.
1. Seme Persnlichkeit. Schon im uern bekundete Friedrich eine hochbegabte, zum Herrschen angelegte Natur. Er war vou mittlerer
Fe "! cbicr Die hohe Stirn, wies aus die vorzgliche
geistige Begabung hin, und aus dem schmalen, bartlosen Antlitze blickten seine blauen Augen freundlich auf jeden herab und verrieten einen durch-dringenden Verstaub. Friedrich der Groe trug gewhulich einen blauen Oberrock geschmckt mit dem Abzeichen des Schwarzen Adlerordens. hol>e Reiterstiefel und einen kleinen dreieckigen Hut; in der Hand fhrte er m spteren Jahren meistens einen Krckstock.
. Seinen Untertanen gegenber war der König ein gtiger, leut-liger Herr, und jedem dankte er freundlich fr feinen Gru. Geistes-gegenwart und Mut besa er wie wenige Menschen, und in den Schlachten H " mcm?e P^be hiervon abgelegt. Gro war seine Gerechtig-keitsliebe, und strenge hielt et darauf, da die Soldaten gut behandelt wurden. Wenn er augritt, umringte den geliebten König nicht selten eme jubelnde Kinderschar.
2. Seine Lebensweise. Bis an das Ende seines Lebens erfllte tjnednch mit der grten Sorgfalt alle Pflichten feines kniglichen Be-"'!- 6u'-" pstgte er zu sagen, des Staates erster Aieuer Mein Stand verlangt Arbeit und Ttigkeit. Mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht $a ich lebe, ist nicht ntig, wohl aber, da ich ttig bin"
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Extrahierte Personennamen: Mana_Theresia Theresia Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Karl_August Karl August Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich_der_Groe Friedrich
b) Bekstigung und Bekleidung. Die Bekstigung war schlicht, aber krftig und gesundj jedoch bei frhlichen oder ernsten Familienfesten wurden groe Essen gegeben und die Gste reichlich und vortrefflich bewirtet. Die Kartoffel, die anfangs nur als feines Gemse" bei besonderer Gelegenheit auf dem Tische erschien, fand immer weitere Verbreitung. Der Kaffee war bei seinem hohen Preise noch nicht zu einem Volksgetrnke geworden; er wurde nur irrt Kreise der Freundinnen und in Kaffee- und Kucheuhusern getrunken. Zucker, Tee und Tabak wurden immer beliebter. Statt des Weines, der auer bei festlichen Gelegenheiten nur iu Gegenden mit Weinbau geuommen wurde, liebte man einfache, aber nahrhafte Biere.
Frachten aus der Zeit Ariedrichs des Groen.
In der Kleidung war fr Männer und Frauen die Pariser Mode bestimmend. Die Männer liebten lange, bunte Westen, den Jabot", ein Hemd mit Spitzen an Hals und Brust, Rcke aus buntem Sammet und Seide mit groen Metallknpfen und breiten Aufschlgen; um die Schultern wurde ein breiter Spitzenkragen gelegt. Man trug Kniehosen, lange seidene Strmpfe und Schnallenschuhe. Das natrliche Haar bedeckte mau mit mchtigen Percken (Allougeperckeu), deren lange und gekruselte Haare der beide Seiten der Brust und den Rckeu himmterwallten. Ein zierlicher Stodegen (Kavalier) und ein Hut mit breiter Krempe und Walleuder Feder, spter ein dreieckiger Hut vervoll-studigten diese unnatrliche und lstige Kleidung.
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An Stelle der riesigen Percken traten spter Haarbeutel und Zopf, bis da gegen Ende des Jahrhunderts die amerikanischen und franzsischen Freiheitsideen die Kleidung natrlicher gestalten halfen, und die sogenannte Werthertracht" beliebt wurde. Das Haar war-wieder lang und ohne Puder, den Kopf bedeckte man anfangs mit einem Schlapphut, spter mit einem Spitzhut. Die knappanliegenden Beinkleider steckten meistens m hohen Stulpenstiefeln", der lange blaue Frack wurde mit gelben Knpfen besetzt und der Degen durch einen zierlichen Handstock verdrngt.
Die Frauen trugen weite Reisenrvcke aus Stahlbgelu (Kriuo-lineu). der dem Haar einen Spitzenaufsatz (Fontange) und benutzten
reichlich Puder, Schminke und Schnheitspflsterchen". Die schweren
Kleiderstoffe waren reich gemustert und zeigten kostbare Stickereien. Die Schuhe mit fehr hohen Abstzen, dazu der trippelnde Gang gaben der ganzen Erscheinung einer Frau etwas Unnatrliches.
In der Rokokozeit kamen die hohen knstlichen Haarfrisuren auf, die durch ein Drahtgeflecht gehalten wurden. Allmhlich wurden die breiten Reifenrcke und wsten Haarberge unmodern"; es wurde Mode, lange Kleider mit kurzer Taille augeblich nach griechischem und rmischem Schnitt zu tragen.
Selbst die Kinder waren dieser Modesncht unterworfen; sie wurdeu gepudert und gekruselt, trugen Haarbeutel und Zops und sahen in ihrer unnatrlichen Tracht am allerwenigsten wie Kinder aus.
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als es bisher geschehen ist, Rcksicht nehmen soll. Durch die Schulreform ist das Berechtigungswesen ^ ^ Hochschule
geregelt. Auch den Frauen ist Zutritt zu den
j&lg 1894 neue wichtige Bestimmungen er-
sssen, und noch fortwhrend werden
H r"""*"tuitg der Ausbildung der weiblichen
Bjib ^ Vfjb ^Mnster wurde durch Augliede-
jh |#tif ;gh ntng der juristischen und einer Ab-
tetlitng der medizinischen Fakultt zu
Mf ^ ^ und in Posen wurde zur besonderen
jxfrcdif dc^ Siegesassec. Akademie errichtet.
Iv. Persnlichkeit unseres Kaisers.
Unser Kaiser ist von mittlerer Gre, kerngesund und von recht krftigem Krperbau, Seine Augen sind blau, Haupthaar und Schnurrbart blond. Sein Gesichtsausdruck zeigt gewhnlich tiefen Ernst; bestimmt und klar, meist in knapper Krze fliet ihm die Rede vom Munde Seine Haltung ist wrdevoll und erhaben; sein ganzes Austreten verr den Herrscher.
In seinem Charakter zeigt Wilhelm Ii. eine groe Entschiedenheit und einen festen Willen. Er ist hochbegabt, und ans den Gebieten der Knste und Wissenschaften besitzt er umfassende Kenntnisse; eine besondere Vorliebe hat er fr Poesie und Musik. Als echter Zoller ist er natrlich durch und durch Soldat und der Soldatenrock sein liebstes Kleid.
Von seinen groen Herrscherpflichten ist der Kaiser tief berzeugt, Tag und Nacht ist er daraus bedacht, die Not seiner Untertanen zu
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der Kaiser erklrte, da er und sein Sohn, wenn der Kurfürst sich wegen seines Herzogtums Preußen zum Könige ausrufen und krnen lassen wolle, ihn unverzgert fr einen König in Preußen ehren, wr-digen und erkennen, auch befrdern wolle, da dieses von anderen Mchten geschehe." Titel und Rang umfate jedoch alle Provinzen des Staates.
2. Die Krnung. Bald nach Abschlu dieser Verhandlungen setzte sich von Berlin aus ein ungeheurer Zug von Wagen, zu deren Fortschaffung 30000 Pferde ntig waren, nach Knigsberg in Be-wegung, wo in der alten Hauptstadt Preuens mit aller Pracht die Krnungsseierlichkeiten begangen werden sollten.
Am 15. Januar 1701 nahmen diese ihren Anfang. Vier Herolde in den prchtigsten Anzgen ritten durch die Straen der Stadt und verkndigten die ^Erhebung Preuens zum Knigreiche. Am Vorabende der eigentlichen Feier stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden, den hchsten Orden des preuischen Staates.
Das Ordenszeichen ist ein blaues, achtspitziges Kreuz mit Adlern in den Winkeln und dem verschlungenen Namenszuge F. R. (Friedericus rex = Friedrich König) im goldenen Schilde; es wird an einem orange-farb'gen Bande auf der rechten Hfte getragen. Zu dem Orden gehrt auf der Brust ein silberner, achtspitziger Stern mit einem schwarzen Adler und der Inschrift: Suum cuique". Den Adler whlte Friedrich als Zeichen der Gerechtigkeit. Um dies deutlicher auszudrcken, trgt der Adler in der einen Klaue einen Lorbeerkranz, in der andern den Blitz und der dem Haupte den genannten Spruch. Der Kranz bedeutet die Gerechtigkeit der Belohnung", der Blitz die Gerechtigkeit der Strafen". ^Jedem das Seine" soll also andeuten: Jedem soll nach Verdienst Lohn oder Strafe zuteil werden."
Am 18. Januar 1701 setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin Sophie Charlotte imschlosse zuknigsberg die Krone aufs Haupt, um anzuzeigen, da er ein König von Gottes Gnaden sei.
Das Herzogtum Preußen war somit zu einem Knigreiche erhoben, und der neue König rief nach den Worten Friedrichs des Groen seinen Nachfolgern zu: Ich habe euch den Titel erworben, macht euch desselben wrdig; ich habe den Grund zu eurer Gre gelegt, ihr mt das Werk vollenden!" Die Krone war das gemeinsame Band, das smtliche Teile des Staates als ein Ganzes umschlo; mit dem Titel ihres Fürsten wrbe Preußen" der Gesamtname fr die einzelnen, getrennt liegenden Gebietsteile, und die schwarzweien Landesfarben des Herzog-tnms galten als die Nationalfarben des gesamten preni-
Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. r
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_König Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Sophie_Charlotte Friedrichs Brockmann
Das Reichstagsgebude,
die hheren und mittleren Lehranstalten, fr die Ansbilbung von ehrern und fr hhere^ Mbchenschuleu finb neue Bestimmungen erlassen.
Die Siegesallee im Berliner Tiergarten lie der Kaiser mit den Staubhilbern seiner Ahnen schmcken, fr feinen Grovater das National-Denkmal errichten und in Berlin das Reichs-tagsgebnbe vollenben.
Mit hervorragenben Gelehrten pflegt der Kaiser fleiigen Umgang; er schtzt sie hoch und lt sich von ihnen der neue Forschungen und Entdeckungen Vortrge halten.
^ Persnlichkeit unseres Kaisers. Unser Kaiser ist von mittlerer Gre, gefimb und krftig. Seine Augen finb' blau, Haare und Schnurrbart blonb. Der Gesichtsausbruck ist ernst; bestimmt und
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